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Tupac Amaru Shakur - Presse über ihn
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Umstrittener
Rapper!
(Las Vegas) Eine Woche
nach dem spektakulären
Mordanschlag ist der amerikanische
Rap-Musiker Tupac Shakur
in Las Vegas an den Folgen
seiner Schussverletzung
gestorben.
Der 25-jährige schwarze
Musiker, einer der erfolgreichsten
und umstrittensten Stars
des "Gangsta Rap", hatte
am Samstag vor einer Woche
den Boxkampf zwischen
Mike Tyson und Bruce Seldon
in Las Vegas gesehen,
als ihn bei einem anschließenden
Autokorsa in seinem Fahrzeug
eine Kugel in die Lunge
traf.
Aus einem vorbeifahrenden
Wagen war das Feuer auf
Shakur und seinen Produzenten
Marion "Suge" Knight eröffnet
worden, der mit einem
Streifschuß davonkam.
Shakur starb am Freitag
abend.
Shakur war in der Vergangenheit
wiederholt mit dem Gesetz
in Konflikt geraten. Allein
in den letzten drei Jahren
wurde der Rap-Star mindestens
sechsmal festgenommen.
Er griff Polizisten an,
stand 1994 wegen sexueller
Mißhandlung einer Bewunderin
in New York vor Gericht
und wurde während des
Verfahrens bei einem Raubüberfall
schwer verletzt. Wegen
des Sexualverbrechens
verurteilt, verbüßte Shakur
acht Monate Haft. Parallel
machte er mit seinen von
Gewalt und Obszönitäten
geprägten Songs Karriere.
Dabei stieß er zugleich
immer wieder auf scharfe
Kritik bei Familienorganisationen
und Politikern. Trotzdem
wurde allein sein letztes
Album "All Eyez On Me"
rund fünf Millionen mal
verkauft. "Me Against
The World" (1995) war
fast genauso erfolgreich.
Der 25-jährige hat in
zahlreichen Liedern das
Leben als Krimineller
als verzweifelte Antwort
aus Rassismus, Polizeibrutalität
und die Armut in den schwarzen
Ghettos porträtiert. Wegen
der Tat wurde bisher noch
niemand festgenommen.
Die Polizei schließt nicht
aus, dass die Schüsse
dem Produzenten Knight
gegolten haben. Ihm werden
Verbindungen zu Straßenbanden
in Los Angeles nachgesagt.
Außerdem soll er den Besitzer
einer anderen Plattenfirma
bedroht haben, um Künstler
abzuwerben. Knight selbst
hat wiederholt damit geprahlt,
dass Rivalen ein " Kopfgeld"
auf ihn ausgesetzt hätten.
[Erschien in 'Kölner
Stadtanzeiger' am
16. September 1996]
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